4 einfache Schritte, um das eigene Ladenlayout zu optimieren

Vielen Händler:innen ist mittlerweile bewusst, dass sie E-Commerce nicht als Konkurrenz, sondern als Chance für ihr eigenes Geschäft wahrnehmen können und sogar müssen. Dennoch ist es wichtig, das stationäre Geschäft nicht aus den Augen zu verlieren. Ähnlich wie beim E-Commerce ist es essenziell, Verkaufsfläche und Verkaufserlebnis ständig zu optimieren. Im Gegensatz zum E-Commerce gibt es jedoch einige Hürden, die umgangen werden müssen. Da die Verkaufsfläche im stationären Handel begrenzt ist, müssen Händler:innen besonderen Augenmerk auf die Optimierung ihrer Ladenfläche legen, um mit dem E-Commerce Geschäft mithalten zu können. Im Folgenden veranschaulichen wir 4 einfache Schritte, mit denen Händler:innen das stationäre Geschäft optimieren können.

Schritt 1: Verkaufsfläche sinnvoll aufteilen

Ein überfüllter und schlecht durchdachter Laden wirkt schnell abschreckend auf Shopper. Wird der Shopper nicht durch vorab definierte Wege durch den Laden geleitet, kann die Shopping Tour schnell überfordernd und abschreckend wirken. Für Händler:innen ist es daher immens wichtig, den Bewegungsfluss der Shopper vorab zu definieren, um die Shopper Experience so positiv wie möglich zu gestalten. Je nach Ladengröße, Produktsortiment oder Zielgruppe kann dieser Bewegungsfluss, auch Traffic Flow genannt, unterschiedlich aussehen. Im Laufe der Zeit haben sich etliche, unterschiedliche Traffic Flow Modelle entwickelt, die unterschiedliche Ziele verfolgen. Im Folgenden beschreiben wir die drei beliebtesten Modelle im deutschen Einzelhandel.

Traffic Flow: Grid Layout

Das Grid Layout gehört zu den gängigsten Modellen, um den Bewegungsfluss im Laden optimal zu beeinflussen. Zum Hauptmerkmal dieses Layouts gehören lange Regale, die man meist aus dem Lebensmitteleinzelhandel kennt. In diesem Modell werden Produkte innerhalb ihrer Produktgruppen im Regal platziert. Shopper können sich so von Produktgruppe zu Produktgruppe durcharbeiten und sehen auf diese Weise das gesamte Sortiment. Oft werden Bestseller in der Mitte eines Regals platziert um Shopperdazu zu leiten, das gesamte Regal zu betrachten. Ein weiterer Vorteil dieses Modells sind die vielen Möglichkeiten für Zweit- und Sonderplatzierungen. Impulsprodukte, die zur jeweiligen Produktgruppe im Regal passen, können am Gondelkopf platziert werden. Vor allem die Platzierung von Aktionswaren und Sonderangeboten können so zu mehr Impulskäufen führen. Für Händler:innen, die eine trendbewusste Zielgruppe ansprechen möchten, kann dieses Layout schnell zu altmodisch wirken.

Traffic Flow: Loop Layout

Bei diesem Layout wird der Bewegungsfluss in Form einer Schleife forciert. Auf diese Weise werden Shopper im Idealfall mehrfach an Produkten vorbeigeführt, da sie mehrere Schleifen im Laden drehen. Ikea ist das wohl bekannteste Beispiel: Shopper besuchen das bekannte Möbelhaus meist mit der Intention nur ein Produkt zu kaufen, verlassen den Laden dann aber mit unzähligen, ungeplanten Zusatzkäufen. Das Loop Layout wird oft mit sehr kreativen Point of Sale Displays kombiniert, um die Rate getätigter Impulskäufe zu maximieren. Da Einkäufe in Geschäften mit einem Loop Layout oft längere Zeit in Anspruch nehmen als eingeplant, kann dies schnell frustrierend auf Shopper wirken und sie von einem erneuten Besuch abhalten.

Traffic Flow: Free Flow Layout

Natürlich ist es auch möglich, das eigene Geschäft frei von konventionellen Layouts zu gestalten. Beim Free Flow Layout ist der Kreativität der Händler:innen keine Grenzen gesetzt. Essenziell für ein funktionierendes Free Flow Layout ist jedoch ein umfangreiches Verständnis der eigenen Zielgruppe. Händler:innen müssen im Voraus einschätzen können, wie sich ihre Shopper im Geschäft verhalten und welche Wege sie voraussichtlich zurücklegen werden. Da diese Einschätzung für viele nicht einfach ist, birgt dieses Layout Modell ein großes Fehlerpotenzial. Gut umgesetzt kann es jedoch dabei helfen, Impulskäufe zu forcieren und ein modernes Image herzuleiten.

Schritt 2: Strategische Produktplatzierungen

Neben dem grundlegenden Laden Layout ist auch die richtige Platzierung von Produkten essenziell für einen erfolgreichen Abverkauf von Waren. Eine optimierte Produktsichtbarkeit wirkt sich positiv auf Verkaufszahlen aus und führt somit zu einem höheren Umsatz. Bei der Konzeption einer Strategie für Produktplatzierungen ist es wichtig, zunächst Produktkategorien und Subkategorien zu definieren (mehr zum Category Management hier). Anschließend muss entschieden werden, an welcher Stelle im Ladengeschäft diese Gruppen strategisch am sinnvollsten platziert werden können. Hierfür ist ein Grundwissen über die eigene Zielgruppe essenziell. Trotzdem gibt es einige Platzierungsempfehlungen, die sich im Laufe der Zeit als sehr effektiv bewiesen haben:

  • Neue Produkte und Topseller direkt am Eingang platzieren, um bei Shoppern einen „ersten guten Eindruck“ zu hinterlassen
  • Beliebte Produkte am Ende des Traffic Flows platzieren, um sicherzustellen, dass Shopper das gesamte Geschäft durchlaufen
  • Impulskäufe lassen sich durch Platzierung in Kassennähe forcieren
  • Produkte, die man besonders forcieren möchte in Augenhöhe platzieren
  • Produkte für Kinder (Spielzeug, Süßigkeiten, ö.Ä.) entsprechend niedrig platzieren
  • Zweit- und Sonderplatzierungen sinnvoll im Traffic Flow unterbringen

Schritt 3: Warteschlangenmanagement

Egal wie gut durchdacht ein Laden Layout oder Produktplatzierungen auch sind, alles steht und fällt mit dem Warteschlangenmanagement. Niemand mag lange Wartezeiten, schon gar nicht beim Einkaufen. Lange Schlangen führen meist zu Stresssituationen, sowohl für Shopper als auch für Mitarbeiter:innen. So eine Stresssituation kann bei Shoppern zu einer erhöhten Absprungrate von Einkäufen führen. Daher ist es immens wichtig, ein funktionierendes Konzept für das eigene Warteschlangenmanagement auf die Beine zu stellen.

Die einfachste, jedoch kostenintensivste Maßnahme dürfte die Einführung von Self-Service Systemen sein. Hier können sich Shopper in ihrem eigenen Tempo über Produkte informieren oder ihren Einkauf eigenständig abkassieren. Meist reichen ein bis zwei Stationen schon aus, um lange Schlangen während Hochfrequenzzeiten zu verkürzen.

Neben der Einführung von Self-Service Systemen sollte auch an der Schnelligkeit der Kassierabläufe gearbeitet werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist Starbucks: Da jede Mitarbeiter:inn feste Aufgaben und Abläufe übernimmt, können sich Kassierer:innen ganz auf den Kassiervorgang konzentrieren. Ein Vorgang dauert hierbei 30-60 Sekunden. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass die Wartezeit in zwei Phasen aufgeteilt wird (vor und nach der Bestellung). Für Shopper wirkt die Wartezeit dadurch kürzer, als sie eigentlich ist. Eine solche Entzerrung kann sinnvoll sein, wenn eine Investition in neue Kassensysteme oder Self-Service Stationen nicht möglich ist.  

Schritt 4: Instore-Logistik und Warenverräumung

Verwöhnt durch Online-Shopping erwarten Shopper auch im stationären Handel ein umfangreiches und stets verfügbares Produktsortiment. Um dem Wunsch nach stetiger Verfügbarkeit erfüllen zu können, bedarf es einer gut durchdachten Instore-Logistik. Hierfür ist es enorm wichtig, einen stetigen Überblick über die im Regal vorhandenen Produkte, sowie des aktuellen Lagerbestands zu behalten. Eine Möglichkeit, diesen Überblick zu behalten, ist es das Verkaufspersonal entsprechend zu schulen und Kapazitäten für die Kontrolle und Bestückung des Verkaufsraums zu schaffen. Möchte man die Kapazitäten beim Verkaufspersonal jedoch für Hochfrequenzzeiten oder Verkaufsgespräche freihalten ist es sinnvoll, sich einen professionellen Partner für die Instore-Logistik ins Boot zu holen.

Die Partner sind dafür verantwortlich passendes Personal zu suchen, einzustellen und an passende Händler:innen zu vermitteln. Je nach Projektumfang werden die Mitarbeiter:innen vorab geschult und kommen so voll einsatzbereit bei den jeweiligen Händler:innen an. Sie können sich somit sofort und ausschließlich auf die Kontrolle der Regale sowie die stete Warenverräumung im Laden konzentrieren. Mit Hilfe digitaler Apps wie beispielsweise OneTMS ist es den Mitarbeiter:innen möglich, Informationen direkt am Point of Sale zu erfassen. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass keine Out-of-Stock Situationen eintreten und Shopper immer das gesamte Sortiment vorfinden.

Fazit

All diese Schritte zeigen deutlich, wie wichtig es ist, seine Shopper zu verstehen. Bevor Sie sich der Neugestaltung Ihres Ladens widmen, ist es daher essenziell wichtig, sich darüber bewusst zu werden, was Ihre Shopper von Ihnen erwarten. Sobald Sie diese Frage beantwortet haben, steht der Optimierung Ihres Ladens nichts mehr im Weg. Ein geeigneter Partner wie die TMS Gruppe hilft Ihnen dabei, mit Expertenwissen und jahrelanger Erfahrung das größte Potenzial aus Ihrem Geschäft rauszuholen.